Sehenswürdigkeiten

 

Das stimmungsvolle Ortsbild von Stiefern zeigt viele Gesichter. Am besten erkennt man das auf dem lohnenden Abstecher über die „Ortsschleife“. Den landschaftlichen Rahmen prägt das lebendige Flair von Weinbau, Ackerbau und Wald. Die Tier- und Pflanzenwelt präsentiert die „stillen“ Sehenswürdigkeiten (z. B. Feuersalamander, Smaragdeidechse, Gottesanbeterin, Graureiher, Kuhschellen, Zyklamen, Schlehen).

Eine unvergessliche und unschwierige Wanderroute (die bis Tautendorf und darüber hinaus ausgedehnt werden kann) bietet das urige Tal des Stiefinger Baches mit der opulenten Mantler-Jagdvilla von 1901. Das Patrozinium der Pfarrkirche, der hl. Johannes der Täufer, ist vielleicht eine Reminiszenz an die Christianisierung der in unserem Raum seit ca. 600 ansässigen Slawen. Dem Baualter nach datieren Teile der Kirche aus der Zeit um 1150, 1500 und 1660/61, der Turm gegen 1300. Während des Protestantismus ist Stiefern eine Insel des Katholizismus geblieben – ein gemeinsames Verdienst des Klosters Aggsbach (Grundherrschaft) und des Stiftes Altenburg (stellte 1597 bis 1690 die Pfarrer). Die innere Ausstattung der Kirche datiert größtenteils aus dem 18. Jahrhundert.

Das Hochaltar-Bild (Die Taufe Christi im Jordan, 1767) ist ein Werk des „Kremser Schmidt“, den beachtenswerten Wolfgang-Altar hat der in Horn begrabene Bildhauer Caspar Leusering geschaffen (1641). Im Jahr 2002 errichtete die Werkstatt von Josef. D. Pemmer aus Purk eine neue Orgel. Die ehemalige Stieferner Straßenbrücke beim Flußbad (Baujahr 1900) steht seit1999 zwei Kilometer flussaufwärts und verbindet jetzt Stiefern und Altenhof. Sie ist als technisches Denkmal von Interesse, denn sie ist die letzte original erhaltene Straßenbrücke von den einst zahlreichen eisernen „Kamptal-Brücken“.

Dass sie dank ihrer spektakulären Versetzung vor der Verschrottung bewahrt bleiben konnte, ist ein beredtes und bleibendes Verdienst der offiziellen Entscheidungsträger des Landes Niederösterreich. Vom Kamptal-Radweg aus erreicht man über diese Brücke rechts die Hinweistafel zum Erlebnispunkt 6 des Kulturparks Kamptal (der Mühlsteinbruch Altenhof) und kurz danach jene zum Erlebnispunkt 10 (die steinerne Straßenbrücke von ca. 1250). Direkt am Radweg liegt nur wenige Hundert Meter von der eisernen Brücke flussabwärts der Erlebnis-Punkt 14 des Kulturparks Kamptal (die Lösswand in Stiefern).